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Galger

Galger ist der kleinste von den Schnurk-Brüdern, dafür aber nicht zu unterschätzen, denn er ist der Schnurkboss, und weiß genau, was er will. Galger ist verschlagen und geht für seine Ziele durchaus auch über Leichen. Für seine Familie steht er bedingungslos ein.

Galger ist durchaus eine unberechenbare Größe, die als kriminell eingestuft werden kann; seine Motivation muß man allerdings ein wenig näher durchleuchten, bevor man ein Urteil fällt. Nach außen wirkt es so, als wäre ein Schnurk per definitionem kriminell. Im Falle von Galger kommt noch seine Rivalität mit Zino hinzu; man mag meinen, daß er Zino - dem gayanischen Nationalhelden! - nichts gönnt und ihn am liebsten aus dem Weg haben möchte, was in gewisser Weise sogar stimmt. Doch woher kommt die Gesinnung? Was ist die Ursache dafür, daß sich Galger so viel Mühe gibt und so viel Energie einsetzt, um Zino das Leben schwer zu machen?
Im Ursprung liegt die Ursache nicht einmal in purer, ungefilterter Lust zur Kriminalität begründet. Vielmehr sind Erfahrungswerte ausschlaggebend, die über die Zeit zu einem gewissen Frust geführt haben. Denn eigentlich geht es Galger nicht darum, kriminell zu sein, sondern darum, Anerkennung zu bekommen!
Insbesondere merkt man dies, als der Dalamit bedroht ist: Galger setzt alles daran, den Dalamit zu retten, und damit die Heldentat zu vollbringen, die sonst Zino zu eigen wäre. Üblicherweise ist es Zino, der im Rampenlicht für seine guten Taten steht, und das ist es, was Galger stört: Daß es den Anschein hat, es gäbe nur einen einzigen Gayaner, der in Gaya gefeiert werden kann. Er selber kann sich anstrengen wie er will, bekommt aber keine Anerkennung aus dem Volk. Und so setzt er alles daran, Aufmerksamkeit zu erregen, koste es, was es wolle (ob in gutem oder schlechten Sinne), und Zino das Leben so schwer wie möglich zu machen, um auch einmal vom Volk anerkannt zu werden.
Insofern hat sich die gayanische Gesellschaft ein Stück weit selbst zuzuschreiben, wie Galger mit den Reaktionen aus dem Volk umgeht. Denn eigentlich ist Galger der richtige Mann, um für die gayanische Gesellschaft zu arbeiten, so wie Zino, wenn man ihn läßt und ihm auch die gebührende Anerkennung dafür zollt.
Mittlerweile ist Galger so frustriert, daß ihm jedes Mittel Recht ist, um sich in Szene zu setzen, was dann nicht immer einen guten Eindruck erweckt, und automatisch Zino zu seinem Gegner macht, der sich grundsätzlich für Gerechtigkeit einsetzt. Wenn es darauf ankommt, dann kann man sich aber auf Galger verlassen, wie man auch in Icelys Fabrik sehr schön sieht, als er Icely täuscht, um den Dalamiten und damit das gayanische Volk zu retten – und dafür bekommt er später auch die Anerkennung, die er verdient. Er ist eben nicht nur einfach ein Ganove, der auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, sondern eher darauf aus, einen gerechten Ausgleich zu dem »Heldenbild Zino« zu schaffen.

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